Zusammenarbeit ist der Schlüssel für Kreislaufwirtschaft

Die Bühler Group ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern mit Sitz in Uzwil. Alle Investitionen in Innovationen richten sich darauf aus, den Energie- und Wasserverbrauch sowie den Abfall in den Wertschöpfungsketten ihrer Kunden in den Bereichen Lebens- und Futtermittel sowie Mobilität bis 2025 um 50% zu senken. Für Chief Technology Officer Ian Roberts sind Zusammenarbeit und Transparenz über mehrere Wertschöpfungsketten hinweg der Schlüssel zum Erfolg kreislaufwirtschaftlichen Handelns.

Als Chief Technology Officer der Bühler Group kümmern Sie sich auch um den Kulturwandel in Richtung kollaborative Innovation. Welche Rolle spielt das Thema Kreislaufwirtschaft dabei?

Damit die Kreislaufwirtschaft funktioniert, brauchen wir massive Zusammenarbeit. Um die Nebenströme aus Grundnahrungspflanzen vollständig nutzen zu können, müssen wir uns nachhaltige und gleichzeitig wirtschaftliche Anwendungen anschauen. Das gilt insbesondere für die Nahrungsherstellung. In unserem Innovationszentrum CUBIC bringen wir Partner, die Wissenschaft und unsere Kunden zusammen, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Dazu schliessen wir laufend neue Partnerschaften. So etwa mit Vyncke, einem belgischen Unternehmen für industrielle Energieanlagen, das Biomasseabfälle und sortierte Industrieabfälle in grüne und saubere Energie umwandelt. Zusammen mit solchen Partnern können wir Lösungen für eine effektivere Nutzung von Nebenströmen anbieten. Dank Initiativen wie der Sustainable Food System Challenge, die wir gemeinsam mit MassChallenge durchführen, können wir neue potenzielle Wege für Upcycling identifizieren. An den Networking Days 2022, unserem wichtigsten Event nächstes Jahr, werden wir CEOs aus der ganzen Welt mit Technologie-Startups und neuen Verfahren zusammenführen. Danach geht es darum, sich einzubringen und die neuen Lösungen zum Erfolg zu führen.

Die Technologien von Bühler verarbeiten an die zwei Drittel der weltweiten Produktion an Getreide. Wie finden dabei Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft zusammen und welchen Impact schafft das?

Wir haben gemeinsam mit unserem strategischen Partner Microsoft eine globale, digitale IoT-Plattform aufgebaut. Sie ermöglicht es uns, Anlagen und Prozesse weltweit über Wertschöpfungsketten hinweg zu verbinden. Das schafft Möglichkeiten zur Anlagenoptimierung und Transparenz. Diese ist entscheidend, wenn wir die Kreislaufwirtschaft über mehrere Wertschöpfungsketten hinweg effizient verankern wollen.

«Die Schweiz hat sehr einflussreiche Unternehmen und NGOs. Deshalb haben wir die Möglichkeiten, die entscheidenden Punkte der Kreislaufwirtschaft zu verbinden und zu zeigen, dass sie funktioniert.»

Ian Roberts, Chief Technology Officer, Bühler Group

Welche Veränderungen wünschen Sie sich von der Schweiz und von der Welt?

Kreislaufwirtschaft ist für viele noch ein schwer greifbares Konzept. Aber die Schweiz hat das Potenzial, der Welt das Prinzip der Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Geschäftsfelder aufzuzeigen. Unser Land hat sehr einflussreiche Unternehmen und NGOs. Deshalb haben wir die Möglichkeiten, die entscheidenden Punkte der Kreislaufwirtschaft zu verbinden und zu zeigen, dass sie funktioniert. Dafür müssen wir aber über unsere Landesgrenzen hinausdenken und als Bürgerinnen und Bürger handeln, die für die ganze Welt Verantwortung übernehmen.

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