«Finanzen sind einer der grössten Wirkungshebel»

Die Schweizer Investment-Plattform Inyova legt das Gewicht auf nachhaltige Anlagen und einen niederschwelligen Zugang zu ihrem Angebot. CEO Tillmann Lang erklärt, weshalb effiziente zirkuläre Geschäftsmodelle auch wirtschaftlich Sinn machen.

Circular Hub: Inyova will Anlegerinnen und Anlegern mit «Impact Investment» dabei helfen, «Verantwortung für eine bessere Zukunft» zu übernehmen. Wie funktioniert das?

Tillmann Lang: Impact Investing steht für Geldanlagen, die Vermögenswachstum mit einer Nachhaltigkeitswirkung verbinden. Wer bei uns Geld anlegt, erzielt Erträge und macht die Welt besser, indem er direkt in Unternehmen investiert, die zum Beispiel der Klimakrise entgegenwirken oder die Chancengleichheit fördern. Für Impact Investing braucht es so nicht einmal Vorwissen. Bei uns investieren die meisten Anlegerinnen und Anleger zum ersten Mal. Unsere Plattform ist leicht zu nutzen und berücksichtigt neben dem Basisbedürfnis Vermögenswachstum auch die Wirkung des Geldes. Die meisten Menschen möchten nachhaltig leben, und das schliesst ihre Finanzen mit ein. Denn Finanzen sind einer der grössten Wirkungshebel, die wir haben.

Bei Inyova kann man aus verschiedenen Anlagekriterien auswählen, etwa Geschlechter-Gleichstellung, erneuerbare Energie oder Kreislaufwirtschaft. Wann erhält ein Unternehmen das Label «Kreislaufwirtschaft»?
Dabei geht es nicht nur um die Produkte und Produktionsmethoden, sondern um das gesamte Geschäftsmodell. Wer Kreislaufwirtschaft als Wirkungsthema für sein Inyova-Portfolio festlegt, investiert in Unternehmen, die zirkuläre Modelle umsetzen – zum Beispiel durch Nutzung wiederverwendeter Ausgangsstoffe und Erzeugung wiederverwertbarer Endprodukte. Dabei sind auch Hersteller von Technologien, die zum Beispiel Recycling und die Wiederaufbereitung von Werkstoffen ermöglichen. 

«Die meisten unserer Anlegerinnen und Anleger investieren bei uns zum ersten Mal.»

Tillmann Lang, Co-Founder & CEO Inyova

Worin sehen Sie das Potenzial zirkulärer Geschäftsmodelle?
Zirkuläre Geschäftsmodelle können helfen, Ressourcen und Kosten zu sparen. Solche Modelle brauchen weniger Input-Materialien, die eingekauft werden müssen, und es entsteht auch weniger Abfall. Je effizienter ein solches Geschäftsmodell ist, desto kostensparender ist es am Ende. Ausserdem verringert zirkuläres Denken Risiken wie zum Beispiel die Abhängigkeit von unersetzlichen Rohstoffen wie Wasser oder seltenen Erden. Aktuell kann man bei uns in börsenkotierte Unternehmen investieren. Weil innovative Ideen im Bereich der Kreislaufwirtschaft oft von kleinen, nicht börsenkotierten Start-ups stammen, arbeiten wir daran, künftig auch in diesem Bereich Investmentmöglichkeiten anzubieten.

Kontakt
Tillmann Lang, Co-Founder & CEO
info@inyova.ch

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