Eine Reinigungslösung für eine saubere Umwelt

Jährlich gelangen über 90 Megatonnen an chemischen Reinigungsmitteln in den Wasserkreislauf und verschmutzen unsere Umwelt. Der Gründer von aquama®, Willy Lionel Pomathios, hat eine Lösung zur einfachen Herstellung biologisch abbaubarer Reinigungsmittel entwickelt. Diese könnte 80 Prozent aller chemischen Mittel ersetzen.

Nach langjähriger Erfahrung in der Hotellerie und einem gescheiterten Projekt im Nachhaltigkeitsbereich startete Willy Lionel Pomathios 2013 zusammen mit ein paar Ingenieuren aquama®. aquama® produziert für B2B- und B2C-Kunden Geräte zur Herstellung einer Reinigungslösung, die aus drei Bestandteilen besteht: Wasser, Salz und Elektrizität. Aus einer einfachen Salzlösung entsteht damit ein desinfizierendes Reinigungsmittel, das zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist.

Mit der Einsparung chemischer Reinigungsmittel wird nicht nur die Verwendung von Chemikalien reduziert, sondern auch der CO2-Ausstoss und die Kosten für den Transport. Denn heute werden viele Chemikalien aus China importiert. aquama® stellt seine Geräte für die Produktion des Reinigungsmittels inhouse in Deutschland her. Dies war für Willy Lionel Pomathios ein entscheidender Faktor, um den nachhaltigen Bezug von Materialien sicherzustellen.

Die ersten Kunden von aquama® waren das Olympische Komitee in Lausanne und der Internationale Flughafen Genf. Heute bedient aquama® 17 000 Kunden im B2C Markt und 200 im B2B Bereich. Nutzer mit einem eigenen aquama® Gerät zahlen zwischen 20 und 30 Rappen pro Befüllung. Kunden mit Kundenaccount aber ohne Gerät zahlen 49 Rappen und Kunden ohne Gerät und Account 99 Rappen. Der Aufschlag zum Grundpreis geht jeweils an den Kunden mit dem aquama® Gerät, nicht an aquama® selbst.

«Sowohl die aquama® Reinigungslösung als auch unsere Geräte sind zirkulär. Sie können immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.»

Willy Lionel Pomathios, Gründer von aquama®

Die Herausforderungen eines zirkulären Geschäftsmodells

Die Herausforderung bestand anfangs vor allem darin, den Kunden die Reinigungskraft einer Lösung aus Salz, Wasser und Elektrizität zu vermitteln. Die kreislauffähige Ausgestaltung des gesamten Geschäftsmodells ist für Willy Lionel Pomathios eine weitere Aufgabe. Das biologisch abbaubare aquama® Produkt kann zwar einfach in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Doch der Gründer möchte nicht nur ein zirkuläres Produkt anbieten, sondern alles was er tut, in Einklang mit Ökonomie, Ökologie und Effizienz bringen. Geräte, die nicht mehr benutzt werden oder defekt sind, nimmt aquama® zurück, repariert sie und verkauft sie weiter. Mit seinem Team und seinen Kunden arbeitet er kontinuierlich daran, seine Geräte zu verbessern und zu rationalisieren.

«Unsere Geräte wurden immer kleiner und es fehlte der Platz für einen Screen», sagt Willy Lionel Pomathios. aquama® entwickelte deshalb eine App, über die die Nutzer eine wählbare Menge der Lösung erwerben können. Solange ein Gerät, Wasser und Salz vorhanden sind, haben Menschen auf der ganzen Welt sofort Zugang zu einer 100 Prozent biologisch abbaubaren und desinfizierenden Reinigungslösung. Es müssen keine langen Produktions- und Lieferzeiten abgewartet werden.

aquama® gegen die Wasserverschmutzung

Der nächste Meilenstein von aquama® ist die weltweite Verbreitung des Produktes. Das Unternehmen möchte 960 Milliarden Liter verschmutztes Wasser durch 533 Milliarden Liter aquama® Lösung ersetzen. Dafür investiert Willy Lionel Pomathios dieses Jahr insbesondere in seine Marketing- und Kommunikationsaktivitäten. Hier sieht er noch Aufholbedarf. Viele Menschen kennen die Potenziale von aquama® noch nicht. Er hat gelernt, mutiger zu agieren. Während er zu Beginn aus Sorge vor Plagiaten noch vorsichtig war, ist er heute deutlich schneller auf dem Markt. 2020 wird ein wichtiges Jahr, in dem viele neue Märkte und Partner wie etwa grosse Hotelketten, hinzukommen.

Ein Risiko für sein Geschäftsmodell stellt gemäss Willy Lionel Pomathios nur die Chemieindustrie dar. «Die Branche ist extrem kompetitiv.» Das erschwert es ihm, Kunden von dem Potential der ökologischen Lösung und ihrer Reinigungskraft zu überzeugen.

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