Nachfrage nach regenerativen Hanfbaustoffen steigt

Im Juni 2019 sprachen wir mit Werner Schönthaler. Der Südtiroler möchte mit Baumaterialien aus Hanf und Kalk das Bewusstsein für schadstofffreies und energiepositives Bauen schaffen. Heute ist er mit seinen 100% wiederverwendbaren Bausteinen und der ETH Zürich Teil eines Innosuisse-Projekts und expandiert international.

Was ist in den letzten zwei Jahren bei Euch passiert?
Es hat sich sehr viel getan.  Der Absatz und damit auch die Arbeit haben enorm zugenommen. Wir hatten das Gefühl, dass gerade während des Lockdowns viele Leute mehr Zeit hatten, um nachzudenken. Sie haben auf einmal viel mehr Zeit zuhause verbracht und gespürt, dass sie sich dort nicht so richtig wohl fühlen. Das dürfte auch daran liegen, dass von der Materialität her nicht optimal gebaut wurde. Besonders beim Thema Raumklima ist das Bauen mit natürlichen Materialien dem konventionellen Bauen weit voraus.
Als grosses Learning habe ich mitgenommen, dass die Welt in Zeiten des Internets doch sehr klein ist. Für uns ergaben sich interessante Möglichkeiten, internationaler tätig zu werden. Wir mussten aber auch lernen, nein zu sagen.

Jetzt seid ihr Teil eines durch Innosuisse geförderten Innovationsprojekts, bei dem das Potenzial von Hanf als Inkubator einer Schweizer Kreislaufwirtschaft bewertet werden soll.  Was bedeutet das Projekt für Euch?
Für uns ist die Förderung dieses Projekts durch Innosuisse und die Zusammenarbeit mit der ETH Zürich eine grosse Hilfe, weil man als Produzent nicht immer die Zeit hat, gewisse Arbeiten selbst zu machen. Auch wären wir selbst nicht in der Lage, Forschung an den Produkten auf eine so grundlegende Art durchzuführen, wie es die ETH Zürich leisten kann. Durch die Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Experten Professor Dr. Guillaume Habert vom ETH-Institut Bau- & Infrastrukturmanagement und Professor Daniel Boschung vom ETH-Departement Biologiewird unser Baumaterial nun auch auf subjektive Eigenschaften wie Wohlbefinden und Behaglichkeit getestet. Auch werden Tests gemacht, die die Langlebigkeit des Baustoffs beweisen werden. Weiter erforscht werden natürliche Bindemittel, die ein statisch tragfähiges Bauen ermöglichen. Durch die Forscher und Möglichkeiten in der ETH Zürich wird uns so enorm viel abgenommen.

«Die Welt in Zeiten des Internets ist doch klein. Das hat uns internationales Wachstum ermöglicht, aber wir mussten auch lernen, nein zu sagen.»

Werner Schönthaler, Bauberater, Schönthaler Bausteinwerk GmbH

Wie sieht Eure Planung aus? Wie wollt ihr eure nächsten Milestones erreichen?
Ein nächster Milestone ist der Ausbau unseres Netzwerks an Berater:innen für Bauherren, Architektinnen, Planer und Bauträger. Wir exportieren viel, doch sind die Qualitäten und Vorteile des Materials nach wie vor zu wenigen Fachleuten bekannt. Daneben werden wir unsere Lagerkapazitäten erhöhen und dazu ein breiteres Netzwerk an Lagerhallen aufbauen.

Lesen Sie hier unser erstes Portrait über das Bauen mit Hanf von Schönthaler.

Kontakt
Werner Schönthaler
Bauberater – Consulente
info@schoenthaler.com
www.hanfstein.eu
ww.schoenthaler.com

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