Ein Whitepaper von FRAME, FRAGILE und Levi Hayes Studio, umgesetzt mit Unterstützung von Knauf, untersucht das Potential von anpassungsfähigem Wohnraum. Kreislaufwirtschaftliche Lösungen können hier eine zentrale Rolle spielen. Davon profitieren Immobilienbranche, Bewohner und der Planet.
Die gebaute Umwelt entspricht zunehmend nicht mehr den Bedürfnissen ihrer Bewohner. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebens- und Arbeitsgewohnheiten der Menschen dramatisch verändert. Nach Angaben der OECD-Datenbank sanken die Heiratsraten in 32 Mitgliedsländern im Jahr 2020 um 20 Prozent, während Scheidungsraten um 10 Prozent stiegen. Die Lebensmodelle ändern sich, immer mehr Menschen arbeiten von Zuhause aus, Geburtenraten sind rückläufig, die Bevölkerung wird älter. Die Zahl der Einpersonenhaushalte nimmt zu und die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen rücken in den Mittelpunkt. All dies hat die Art und Weise, wie die Menschen leben und Wohnraum nutzen, stark verändert. Die Pandemie hat diese Entwicklungen zusätzlich beschleunigt.
Begrenzte Grundrisse und feste Räumlichkeiten können sich nur schwer an wandelnde Bedürfnisse anpassen und zwingen Bewohner häufig zu Umzügen. Anpassungsfähige Methoden des Planens und Bauens sind notwendig, um Veränderungsmöglichkeiten auf individueller und gesellschaftlicher Ebene entgegenzukommen. Wenn bereits das Design eines Gebäudes auf dessen Langlebigkeit und Anpassungsfähigkeit abzielt, können agile Innenräume mit robusten, austauschbaren Strukturen geschaffen werden, die sich auf ihre Bewohner abstimmen lassen.
Das vorliegende Whitepaper fasst die Erkenntnisse von 20 Fachleuten aus verschiedenen Branchen zusammen, darunter Architektur, Bauwesen, Immobilienentwicklung und Innenarchitektur. Sie unterstreichen die entscheidende Rolle der Anpassungsfähigkeit bei der Bewältigung der dynamischen Veränderungen in der Welt und zeigen auf, wie flexible Systeme zu zirkulären Baupraktiken für künftige Wohngebäude führen können.
Was können anpassungsfähige Gebäude leisten?
Förderung des Gefühls der Zugehörigkeit und des Eigentums: Ein Gebäude muss den Bedürfnissen seiner Bewohner entsprechen und nicht umgekehrt. Sie können sich nur zuhause fühlen, wenn sie Kontrolle über ihren Raum haben. Eine anpassungsfähige Architektur kann starke Gemeinschaften in Gebäuden und Vierteln schaffen.
Anpassungsfähigkeit als Motor für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft: Die Verwendung von austauschbaren Produkten mit langer Lebensdauer kann zu nachhaltigeren, kreislauforientierten Gebäudekonzepten führen. Um anpassungsfähig zu bleiben, müssen kurzfristige Ausstattungselemente eines Gebäudes von seinem festen Rahmen getrennt und ein einfaches Umstellen sowie ein effizienter Austausch von Innenraumkomponenten, einschließlich Wänden, möglich sein.
Flexible Strukturen machen Gebäude langlebig: Anpassungsfähige Architektur bietet mehr Möglichkeiten, Raumplanung und Innenausstattung auf die Bedürfnisse der Bewohner anzupassen und verhindert so den Abriss eines Gebäudes. Flexible Bauten können dem gesellschaftlichen Wandel besser standhalten, sind somit langlebiger und besser in der Lage, den kulturellen und finanziellen Wert in einem sich ständig verändernden Stadtgefüge zu erhalten.
«All buildings are predictions, trying to anticipate how people want to live. At some point, these predictions are wrong, and we soon have to adapt our changing lifestyles to the static building.»
Stewart Brand, Author of How Buildings Learn
Wie können anpassungsfähige Gebäude umgesetzt werden?
Die Umsetzung einer anpassungsfähigen Architektur im globalen Maßstab erfordert ein grundlegendes Umdenken bei allen: Architekten, Bauherren, Investoren und Bewohnern. Flexible Strukturen müssen gezielt in alle Bauphasen integriert werden. Das Whitepaper fasst folgende Handlungsschwerpunkte zusammen:
Design:
Stakeholder:
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Bildquelle: Frame